Afrika!Afrika!

  • #1
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moosbroetchen

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Wir hatten gestern Abend das Glück, die Generalprobe von André Heller's Afrika!Afrika bestaunen zu dürfen......einfach genial.
Mir läuft es jetzt noch kalt den Rücken runter, wenn ich daran denke. So etwas schönes, faszinierendes und mitreißendes habe ich lange nicht mehr erlebt.

Jeder, der an einem unvergeßlichen Abend Interesse hat, sollte sich die Show ansehen! Ich kann es nur allerwärmstens empfehlen!!

Heute Abend ist offiziell die Weltpremiere in Frankfurt.

Zu sehen ist eine völlig neue Art von Zirkus, ein furioses Theater, das unter der Schirmherrschaft der UNESCO steht. Afrika begegnet uns auf ungewohnte Weise, voller Lebensfreude, mit faszinierenden Tänzen, mit Musik und atemberaubender Akrobatik und Artistik. Kreative Sinnlichkeit vermittelt aber nicht nur das Zirkustheater mit mehr als 120 Musikern, Tänzern, Artisten und Akrobaten, sondern auch das eigens dafür geschaffene Ensemble maurisch anmutender Zeltpaläste. 25 Meter, höher als alle Zirkuszelte, die jemals in Europa standen, erhebt sich das Chapiteau. Innen ist es bunt bemalt und mit Teppichen ausgelegt, überdachte Gänge führen in ein Café Africain und durch den afrikanischen Markt sowie in eine Galerie zeitgenössischer afrikanischer Kunst.


Künstlerische Darbietung in höchster Vollendung und artistischer Mut verbinden sich dabei mit Freude und Begeisterung der Darsteller; nicht zuletzt dadurch, durch den selbstbewussten Gestus sprühender Lebenskraft, wird sich dieser Zirkus von anderen abheben. Was die Artisten trotz der verschiedenen Stile verbindet, ist die Stimmung des Aufbruchs. In ihrem Ensemble, in einer unübertrefflich schönen Parade der Wunder, offenbart sich die kreative Kraft des Kontinents.


André Heller: ?Jedesmal wenn ich in die Halle komme ist es wie in Mali... Wir haben hier die Möglichkeit, herrlich begabten Menschen die Möglichkeit zu geben, dass sie ihre Begabung in einer Qualität leben können, die ihnen zusteht.?

Seit Wochen ist Heller jeden Tag hier, gemeinsam mit hundertzwanzig Künstlern aus elf Ländern Afrikas. Soundcheck für Tata Dindin, den berühmtesten Kora-Spieler Gambias: Um Musiker und Tänzer hat Heller das Repertoire des klassischen Zirkus erweitert. Alle haben für die nächsten Monate einen Arbeitsvertrag als festangestelle Künstler.

Zwei Jahre waren Hellers Scouts zwischen Kairo und Kapstadt unterwegs, haben Castings veranstaltet. In Südafrika wurde diese Truppe zusammengestellt. Viele kommen aus der Soweto Dance School. Pioniergeist treibt sie an:

Jeremia Segongwana, Südafrika: ?Wir sind als Botschafter Südafrikas hier, wir müssen jetzt Standards setzen, für die, die nach uns kommen.?

Gleich neben an Trommler aus Guinea. Für seine Tänzer ist das Land in Afrika berühmt. In Europa auftreten, das gefällt auch Aminata.

Aminata Sano, Guinea: ?Hier kann ich meine Kultur präsentieren, deswegen bin ich sehr glücklich, hier zu sein. Hier kann ich für Guinea tanzen.?

Die Vielfalt afrikanischer Kulturen sichtbar machen, darum geht es Heller. Doch: Afrika! , Afrika! - kann man daraus ein Unterhaltungsprogramm machen, ohne die dunkle Seite des Kontinents vor Augen zu haben? Hunger, Kriege, Flüchtlingsströme? Man kann, sagt Heller. Fragen wie diese machen ihn wütend.

Frage: ?Wie können Sie den Zynismus haben in einem Gebiet, wo Kinder verhungern, eine Tanztruppe fördern zu wollen?!
André Heller: Die Menschen vor Ort wollen das. Wir haben ja auch nicht aufgehört ? wenn ich die Geschichtsbücher richtig lesen kann - während der Bombenangriffe der Deutschen auf London, in London die Theater stattfinden zu lassen.?

Unsere Kunst verleiht uns Selbstbewusstsein. Das haben uns die gesagt, die hier täglich hart arbeiten.

Aimé Dimbelolo, Kongo: ?Und vielleicht inspiriert unsere Kunst die Europäer ? nicht nur Entwicklungshilfe und medizinischer Versorgung zu schicken - sondern direkt nach Afrika zu gehen und dort junge Talente zu fördern. Vielleicht eine Zirkusschule oder so was ähnliches, wo man mit jungen Leuten arbeitet. Das wäre ein Anfang. Dann würden vielleicht auch weniger nach Europa flüchten wollen.?

Akrobatinnen aus Äthiopien: Zirkuskunst, die dort viel bewegt.

André Heller: ?Und die machen das auf Märkten in Äthiopien. Um zum Beispiel Werbung für die Regierung für Kondome.

In Addis Abeba wurde vor zehn Jahren eine Zirkusschule für Straßenkinder gegründet, die ihren Eleven - neben Akrobatik - auch Schulbildung garantiert. In Projekte wie dieses soll Geld aus Hellers Show fließen. Ein Euro pro Eintrittskarte, rund 600.000 Euro im Jahr sollen es werden. Die UNESCO hat die Schirmherrschaft für ?Afrika!Afrika!? übernommen und diese Woche die Gründung einer Stiftung beschlossen.

Aimé aus dem Kongo feuert die ganze Truppe an. Vielleicht wird seine Hoffnung erfüllt, dass durch solche Kulturprojeke auch viele Jugendliche in Afrika gefördert werden können.
 
  • #2
Oh,
Frankfurt ist weit (übrigens - welches Frankfurt ?)
Zirkus ist aufregend wie Eiskunstlauf - ich habe immer
Sorge, daß einer auf die Nase fällt :-\

images
Kpt.B.
 
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