Dank Schröder: Amerikanische Investoren plündern deutsche Wirtschaft

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falko

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15.02.2005
Dank Schröder: Amerikanische Investoren plündern deutsche Wirtschaft

Es sind ja bald wieder Wahlen.

Steuerreform und Agenda 2010 locken einen gefährlichen Typ amerikanischer Investoren nach Deutschland. Wie das Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Institut der Hans-Böckler-Stiftung (WSI) warnt, sind diese Private-Equity-Finanzunternehmen nur daran interessiert, Firmen billig aufzukaufen, sie von unnötigen Kosten - wie zum Beispiel Personal - zu befreien und sie dann mit Gewinnen weiter zu verscherbeln. Angelockt werden die Investoren von Gesetzen, die beispielsweise die Erlöse aus Unternehmensverkäufen steuerfrei stellen.
Zwei prominente Beispiele nennt der Autor Werner Rügemer in den WSI-Mitteilungen 01/2005 (eine Kurzfassung des Artikels finden Sie hier): Tenovis und Wincor Nixdorf. Beim TK-Unternehmen Tenovis verdiente sich die Spekulanten von Kohlberg Kravis Roberts & Co. (KKR) laut Rügemer eine goldene Nase. Der Investor übernahm im Jahr 2000 für 400 Millionen Dollar das Traditionsunternehmen Telenorma, taufte es in Tenovis um und entließ bis zum Frühjahr 2004 fast die Hälfte der Belegschaft - obwohl diese durch Lohnverzicht versucht hatte, Arbeitsplätze zu retten. Im Oktober 2004 kaufte Avaya, was von Telenorma übrig war - für 370 Millionen Dollar und 265 Millionen Verbindlichkeiten. Verdient hatte KKR auch während der Umstrukturierung. So musste Tenovis bei einer Tochtergesellschaft des Investors einen Kredit über 300 Millionen Dollar aufnehmen und millionenschwere Gehälter an KKR-Berater zahlen, berichtet Rügemer.
Auch bei Siemens Nixdorf hatte KKR die Hände im Spiel. Zusammen mit Goldman Sachs kauften Kohlberg Kravis und Konsorten rund 90 Prozent der Nixdorf-Anteile. Im Frühjahr 2004 ließen sie sich 160 Millionen Dollar vom nun Wincor Nixdorf genannten Unternehmen auszahlen. Kurz darauf brachten sie den Geldautomatenhersteller an die Börse. Von den 350 Millionen Euro, die beim Börsengang hereinkamen, behielten die Investoren laut Rügemer 225 Millionen für sich. Mittlerweile sind sie ganz ausgestiegen. Bei einem Börsenkurs von 60 Euro veräußerten sie Ende Januar dieses Jahres 5,56 Millionen Aktien. Der Ausgabekurs hatte bei 41 Euro gelegen.
Tenovis und Wincor Nixdorf sind nur zwei Unternehmen von vielen, die sich in der Hand von Privat-Equity-Firmen wie Blackstone, KKR, Carlyle, 3i oder Permira befinden beziehungsweise befanden. Zu den bekanntesten Unternehmen zählen das Duale System Deutschland (Grüner Punkt), Debitel, MTU, Rodenstock oder Celanese. (haf)

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mfg falko
 
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