Dual-Install - Machbarkeit?

  • #1
T

twoday

Guest
Moin zusammen,

bevor ich mich ans Experimentieren wage, möchte ich ein paar Meinungen einholen.
Als Hardware steht ein Acer TravelMate 6463 mit 4GB RAM zur Verfügung, auf dem Gerät wurde Windows 7 32Bit bereits erfolgreich betrieben. Nun steht folgendes Vorhaben an:
- Dual-Installation
- einmal Win7 32Bit (Profession mit Domain-Anbindung)
- einmal Win7 64Bit (Home Premiun für Privatnutzung)

Bis hierher kein grosses Problem, nun kommen die Knallfrösche. ;-)

- beide System sollen direkt in eine VHD installiert werden (sollte auch kein Problem sein)
- die Partition, auf der beide VHDs liegen, soll mit TrueCrypt verschlüsselt werden

Wie würdet ihr an diese Aufgabe herangehen?
Bin für Tipps dankbar, evtl. hat das jemand so (oder ähnlich) am Laufen?


[br][blue]*PCDpan_fee: Verschoben aus "Windows 7"*[/blue]
 
  • #2
twoday schrieb:
- Dual-Installation
- einmal Win7 32Bit (Profession mit Domain-Anbindung)
- einmal Win7 64Bit (Home Premiun für Privatnutzung)

Bis hierher kein grosses Problem, nun kommen die Knallfrösche. ;-)

- beide System sollen direkt in eine VHD installiert werden (sollte auch kein Problem sein)

Es ist kein Problem Windows 7 Professional oder Home Premium in eine VHD-Datei zu installieren. Aber nur Windows 7 Ultimate oder Enterprise können aus einer VHD-Datei booten. Bei Windows 7 Professional oder Home Premium erscheint beim Willkommens-Bildschirm die Meldung: Aus Lizenz-Gründen ist ein booten dieser Version nicht erlaubt.
 
  • #3
Hmm, und nun?
Mir geht es in erster Linie um die technische Machbarkeit, die Betriebssysteme sind austauschbar, ich kann auch Ultimate-Lizenzen verwenden.
 
  • #4
OK – wenn du Ultimate verwendest, dann geht das.

Nächstes Problem: TrueCrypt-Verschlüsselung. Da habe ich keine Ahnung. Das Problem wird sein, daß zuerst das TrueCrypt-Programm gestartet werden muß, damit es die VHD-Dateien entschlüsseln kann. Da aber noch kein Betriebssystem gestartet ist – wie soll dann TrueCrypt starten ?

Windows 7 Ultimate bringt die BitLocker-Verschlüsselung mit. Damit funktioniert es so: Der Bootmanager und das BitLocker-Entschlüsselungs-Programm werden in eine separate 100 MB Partition gespeichert. Beim booten startet zuerst der Bootmanager (quasi ein Mini-Betriebssystem) und anschließend das BitLocker-Entschlüsselungs-Programm. Nach Eingabe des BitLocker-Paßwortes kann dann auf die verschlüsselte Betriebssystem-Partition zugegriffen werden und das Betriebssystem gestartet werden.
 
  • #5
TrueCrypt hat einen eigenen Booloader, ich betreibe meinen Hardware-Zoo nur mit verschlüsselten Laufwerken.
Allerdings installiert man normalerweise erst das Betriebssystem, dann TC und verschlüsselt damit das Boot-Laufwerk. Dabei wird der Bootloader geschrieben.

Mir geht es nun darum, was bei der Installation eines zweiten Betriebssystems in die mit dem TC-Bootloader verschlüsselte Partition geschieht....
 
  • #6
Ich muss nochmal nachfassen:
Da ich von Vista aus ein InPlace-Upgrade gemacht habe, fehlt mir die 100MB-Partition, die Windows 7 sonst bei der Installation anlegt. Krieg ich das irgendwie hin, diese Partition anzulegen und meinen Bootmanager entsprechend zu verschieben?
 
  • #7
Du kannst dir eine neue 100 MB Partition anlegen. Diese dann als aktive Bootpartition aktivieren. Dann von der Windows 7 Installations DVD booten und die Computerreparaturoption dreimal drüberlaufen lassen. Dann richtet Windows 7 den Bootmanager in der 100 MB Partition ein und dann hast du deine separate 100 MB Bootpartition.
 
  • #8
Gut, das werd ich mal versuchen.
Ich war nun soweit mittels disk2vhd meine physikalische Platte in ein vhd zu konvertieren, was auch funktioniert hat. Mittels diskpart attached und dann mittels shrink auf ein brauchbares Mass verkleinert. Auch das Einbinden via bcdedit hat prinzipiell funktioniert, allerdings hatte Windows dann D: als Laufwerksbuchstaben, während \User und \Program Files nach wie vor auf C:\ liegen. Sehr eigenartiges Konstrukt, das ich erstmal wieder rückgängig gemacht habe, mein Windows startet wieder von der physischen Platte.
 
  • #9
twoday schrieb:
allerdings hatte Windows dann D: als Laufwerksbuchstaben, während \User und \Program Files nach wie vor auf C:\ liegen.
Ja, das Problem ist bekannt. Das liegt an folgendem:
Windows identifiziert und unterscheidet jedes Laufwerk anhand eines Hash-Codes. Selbst gleiche Laufwerke (gleiche Marke, gleicher Typ, gleiche Kapazität) haben unterschiedliche Hash-Codes. Für jeden dieser Hash-Codes legt Windows in der Registry unter HKEY_LOCAL_MACHINE\SYSTEM\MountedDevices einen Laufwerksbuchstaben fest. Auch jede jemals angeschlossene interne oder externe Festplatte und jeder USB-Stick wird dort mit seinem Hash-Code und einem Laufwerksbuchstaben hinterlegt.

Dein physisches Laufwerk hat nun z.B. den Hasch-Code ABC123 und den Laufwerksbuchstaben C:.
Deine mittels disk2vhd konvertierte VHD-Festplatte hat einen anderen Hash-Code – ist ja aus Sicht von Windows eine andere Festplatte.

Wenn du nun dein Windows 7 aus der VHD-Festplatte startest, passiert folgendes:
Windows sieht anhand des Registry-Eintrages, daß es mal eine Festplatte mit dem Hash-Code ABC123 und dem Laufwerksbuchstaben C: gab. Dieser Laufwerksbuchstabe ist also schon vergeben. Für die VHD-Festplatte mit z.B. dem Hash-Code XYZ456 muß also ein anderer Laufwerksbuchstabe verwendet werden – z.B. D: Gleichzeitig kann aber an anderer Stelle in der Registry stehen, daß \User und \Program Files unter C: zu finden sind. Was natürlich zu einem heillosen durcheinander führen kann, wenn zwei unterschiedliche Windows 7 Installationen (physische Festplatte und VHD-Datei) auf die gleichen Ordner \User und \Program zugreifen.

Zur Behebung dieses Fehlers gibt es mehrere Möglichkeiten:

  • [li]Bevor du mittels disk2vhd deine physikalische Platte in eine VHD-Datei konvertierst, löscht du den Registry-Zweig HKEY_LOCAL_MACHINE\SYSTEM\MountedDevices. Nach einem Neustart wird dieser Registry-Zweig wieder neu erstellt (du kannst auch den Registry-Zweig in eine Datei exportieren, dann löschen, dann die disk2vhd Konvertierung vornehmen und dann den exportierten Registry-Zweig wieder importieren). Auf diese Weise hat deine VHD-Datei beim ersten Start keine Einträge unter HKEY_LOCAL_MACHINE\SYSTEM\MountedDevices. Diese werden dann beim ersten Start neu angelegt und die Bootfestplatte (VHD-Datei) erhält dadurch automatisch den Laufwerksbuchstaben C:[/li]
    [li]Du könntest auch dein VHD-Windows 7 booten, dort den Registry-Zweig HKEY_LOCAL_MACHINE\SYSTEM\MountedDevices löschen und dann erneut booten. Auch auf diese Weise hat deine VHD-Datei beim nächsten Start keine Einträge unter HKEY_LOCAL_MACHINE\SYSTEM\MountedDevices. Diese werden dann neu angelegt und die Bootfestplatte (VHD-Datei) erhält dadurch automatisch den Laufwerksbuchstaben C:[/li]
    [li]Du kannst auch dein Windows 7 von der physikalischen Festplatte booten und dann die VHD-Datei in der Datenträgerverwaltung einbinden. Dann den Registry-Editor starten und mittels Struktur laden den Registry-Zweig HKEY_LOCAL_MACHINE\SYSTEM\MountedDevices der VHD-Datei importieren. Beim importierten VHD-Registry-Zweig könntest du dann die Zuordnungen unter HKEY_LOCAL_MACHINE\SYSTEM\MountedDevices vertauschen (aus Laufwerk D: mache Laufwerk X:, aus Laufwerk C: mache Laufwerk D:, aus Laufwerk X: mache Laufwerk C:). Anschließend kann über Struktur entfernen der importierte VHD-Registry-Zweig wieder zurück in die VHD-Datei geschrieben werden.[/li]

Zur Unterscheidung der Installationen (physische Festplatte und VHD-Datei) würde ich deutliche Hinweise machen; z.B:

  • [li]Das Hintergrundbild ändern[/li]
    [li]Im Windows Explorer die Laufwerke unterschiedlich benennen; z.B. in Windows 7 und Windows 7 VHD[/li]
    [li]Und eventuell unter \User und \Program jeweils eine Text-Datei anlegen; z.B. physikalisch.txt und vhd.txt[/li]
 
  • #10
Puuh, umfangreich - vielen Dank.
Bevor ich mich da aber ranwage, muss ich nochmal auf die Bootpartition zurückkommen:
Ich hab nun 100MB am Anfang meiner Platte freigeschaufelt (hat auch nur Stunden gedauert *g*), in der Datenträgerverwaltung tauchen die 100MB nun als Nicht zugeordnet auf. Soweit klar. Wie bekomme ich nun meinen Bootmanager da hinein, wie muss ich die Partition einrichten und formatierten?
Tappe da ehrlich gesagt total im Dunkeln....
 
  • #11
twoday schrieb:
Ich hab nun 100MB am Anfang meiner Platte freigeschaufelt (hat auch nur Stunden gedauert *g*)
Kein Wunder. Wenn du 100 MB am Anfang freimachst, muß ja alles nach hinten verschoben werden. Hättest du 100 MB am Ende freigemacht hättest, wäre das nicht notwendig gewesen.
twoday schrieb:
in der Datenträgerverwaltung tauchen die 100MB nun als Nicht zugeordnet auf. Soweit klar. Wie bekomme ich nun meinen Bootmanager da hinein, wie muss ich die Partition einrichten und formatierten?
Einrichten und formatieren kannst du sie in der Datenträgerverwaltung: Den Nicht zugeordneten Bereich mit der rechten Maustaste anklicken und Neues einfaches Volume -> NTFS auswählen. Dann die neue 100 MB Partition erneut mit der rechten Maustaste anklicken und Partition als aktiv markieren. Diesen Hinweis ignorieren:
Markieren Sie eine Partition nur als aktiv, wenn diese ein funktionsfähiges Betriebssystem enthält.
Beim neu booten erhältst du dann die Fehlermeldung: BOOTMGR fehlt - Neustart mit Strg+Alt+Entf. Klar, denn auf der jetzt aktiven 100 MB Partition ist ja nichts drauf.

Dann von der Windows 7 Installations DVD booten und die Computerreparaturoption dreimal (bzw. Startup Repair) drüberlaufen lassen. Dann richtet Windows 7 den Bootmanager in der 100 MB Partition ein und dann hast du deine separate 100 MB Bootpartition.
 
  • #12
Prima, das Erstellen und Einrichten der Boot-Partition hat einwandfrei funktioniert - alles gar nicht so schwer, wenn man weiß, wie es geht. ;-)

Die Boot-Partition hat keinerlei Laufwerksbuchstabe, was ja so gewollt sein dürfte. Theoretisch könnte ich doch jetzt alle Boot-Dateien, die auf meiner Windows-Partition C: vorhanden sind, löschen?

Und wenn ich nun bcdedit aufrufe wird auch der Bootmanager innerhalb der Boot-Partition verändert (ich frage nur, weil ja momentan noch ein Bootmanager auf C:\ liegt)?
 
  • #13
Ich zitiere mich mal wieder selbst:
twoday schrieb:
[...]Die Boot-Partition hat keinerlei Laufwerksbuchstabe, was ja so gewollt sein dürfte. Theoretisch könnte ich doch jetzt alle Boot-Dateien, die auf meiner Windows-Partition C: vorhanden sind, löschen?[...]
Bis auf die Datei bootmgr konnte ich alles löschen, System startet trotzdem. ;-)

[...]Und wenn ich nun bcdedit aufrufe wird auch der Bootmanager innerhalb der Boot-Partition verändert (ich frage nur, weil ja momentan noch ein Bootmanager auf C:\ liegt)?[...]
Die Frage beantwortet sich selbst, wenn man sich die Ausgabe von bcdedit /v genauer anschaut:
Code:
device         partition=\Device\HarddiskVolume1

Ich konnte auch mein bereits als VHD vorliegendes Ultimate 64Bit einbinden, es bootet auch brav.
Nun nochmal mit disk2vhd aus meinem gerade gebooteten System ne VHD erstellen, deren Partitionsstruktur schrumpfen, dann mit vhd Resizer die VHD verkleinern und dann in den Bootmanager einbinden. Straffes Programm. ;-)
Ggf. kommt ja dann noch die Geschichte mit den verdrehten LW-Buchstaben....
[/quote]
 
  • #14
Uuuuunnnddd Bingo!
Beide Systeme laufen aus der Dose, ähh, aus der VHD heraus, auch das konvertierte Windows zeigt jetzt C:\Windows...

Vielen, vielen Dank!
 
  • #15
Der Bootloader ist jetzt englisch - stört mich nicht, fällt aber auf. Bug oder Feature?
Kann man die Sprache irgendwie wieder umstellen?

An die Verschlüsselung wage ich mich dann am Wochenende, da brauch ich Zeit, Nerven und viel Kaffee für. ;-)
 
  • #16
twoday schrieb:
Kann man die Sprache irgendwie wieder umstellen?
Starte mal die Eingabeaufforderung mit Admin-Rechten und schau dir mit bcdedit den Bootmanager an. Wenn da irgendwo etwas mit locale ... en-US steht, dann ändere das in locale ... de-DE; z.B.:

bcdedit /set {bootmgr} locale de-DE
oder
bcdedit /set {current} locale de-DE
 
  • #17
Hmm, sieht bei mir so aus:
Code:
Windows-Start-Manager
---------------------
Bezeichner       {9dea862c-5cdd-4e70-acc1-f32b344d4795}
device         partition=\Device\HarddiskVolume1
path          \bootmgr
description       Windows Boot Manager
locale         de-DE
default         {55ada9fd-520d-11df-a9f5-fc7f1fa3c830}
displayorder      {55ada9fd-520d-11df-a9f5-fc7f1fa3c830}
            {55adaa00-520d-11df-a9f5-fc7f1fa3c830}
timeout         10

Der Ordner Boot ist auf der Boot-Partition samt Lokalisierungen auch vorhanden. Sollte also doch eigentlich deutsch sein?
 
  • #18
Nur, um es zu komplettieren:
Um ein Dualboot-System zu verschlüsseln -ob mit EFS oder 3rd Party-Lösungen- muss mindestens einer der Systeme auf einer realen Festplatte laufen. In meinem Fall also: sorry, no bonus. :-\
 
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Dual-Install - Machbarkeit?

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