Grotesk aufgeblähtes C: Hauptverzeichnis (Win 2003)

  • #1
D

duncan.blues

Mitglied
Themenersteller
Dabei seit
05.08.2007
Beiträge
23
Reaktionspunkte
0
Hallo zusammen!

(Ich hoffe dieses Board hier ist auch für Windows 2003. In diesem Falle Win2003 SBS mit SP2)

Mir ist kürzlich fast ein 2003er System durch einen geradezu irrwitzigen Bug in der Backupsoftware ARCserve hopps gegangen. Der Bug sorgt dafür, dass ARCserve mit einem Mal anfängt munter Temporärdateien in sein eigenes temp-Verzeichnis zu müllen und irgendwann, so nach einigen zehntausend tmp-Dateien dazu übergeht diese nicht mehr in seinem temp-Verzeichnis sondern direkt im Hauptverzeichnis der Systemplatte abzuladen.
Aufgefallen ist es mir auf recht brutale Art und Weise als ich nichtsahnend im Explorer auf das Laufwerk C: geklickt habe, worauf sich der Explorer verabschiedet hat und nicht mehr reagierte.
Ich habe die Katastrophe dann gesehen als ich im Kommandozeilenfenster ein dir C:\ abgesetzt habe und ohne Ende Dateien nach dem Schema cst<hexadezimale ID>.tmp an mir vorüberrauschten. Das Listing hörte gar nicht mehr auf. Meiner Schätzung nach dürften es mehrere HUNDERDTAUSEND gewesen sein.
Ein del cst*.tmp lief und lief und lief und brachte den Server geradezu zum Stillstand.
Bei weiteren Versuchen den Fehler zu analysieren ist mir die Kiste schließlich ganz abgeraucht und hat nach einem Hard-Reset fast eine Stunde zum Booten gebraucht (Dualprozessor Dual-Core Pentium 4 mit 3GHz, noch Fragen?).
Ich habe schließlich an einem Freitag abend nach Dienstschluss alle entbehrlichen Systemdienste heruntergefahren und dann den del Befehl über Nacht laufen lassen. Irgendwann Samstag mittag war er dann fertig.
Das temp-Verzeichnis von ARCserve habe ich insgesamt gelöscht, was auch wiederum etwa ne halbe Stunde gedauert hat und habe es danach wieder per Hand angelegt.
Im Anschluß habe ich versucht die Systemplatte zu defragmentieren. Der Defrag hat sich zuerst mal für fast 10 Minuten weggehängt, in der Zeit hing auch alles andere so ziemlich fest. Danach hat Defrag dann aber offenbar normal gearbeitet. Am Ende fand ich im Report allerdings die Angabe das das Hauptverzeichnis \ eine Größe von 512 MB hat und über gut vierzehntausend Fragmente zersplittert ist(!)
Auch ein 3rd Party Defrag Programm was ich drauf angesetzt habe konnte mir da nicht weiterhelfen (es hat aber immerhin alle restlichen Dateien die Windows Defrag nicht komplett zusammengesetzt hatte noch defragmentiert).

Jetzt ist die große Preisfrage: Wie bekomme ich jetzt das Hauptverzeichnis von C: wieder in geordnete Bahnen gelenkt ohne den ganzen Rechner neu zu installieren?
Das Problem ist ja nicht nur dass das Verzeichnis 14000 Fragmente hat, wieso ist es nach dem Löschen der giganischen Anzahl von Dateien immer noch so groß und wurde von Windows nicht wieder verkleinert?
Der Rechner ist zwar soweit jetzt wieder einsatzfähig und es gibt auch beim Zugriff auf das Hauptverzeichnis keine Programmabstürze oder längeren Hänger mehr, aber das aufgeblähte Verzeichnis ist ja nicht nur eine Verschwendung von einem knappen halben Gigabyte Speicherplatz sondern außerdem eine überaus unnötige Performancebremse.

Ich bin an diesem Punkt echt mit meinem Latein am Ende. Nichts was ich versucht habe hat irgendeinen Einfluß auf die Größe des Verzeichniseintrages gehabt. Ich habe z.B. alle Volumenschattenkopien gelöscht (und hinterher wieder eine erste Schattenkopie händisch angelegt), ich habe den Indexdienst gestoppt und die Journaldatei gelöscht. Ich habe noch einen Defrag-Lauf gemacht. Hat alles nichts gebracht.

:|

Ich könnte echt die Wände hochgehen. Vor allem weil mich dieser Fehler gleich zweimal in kurzer Zeit getroffen hat. Der Bug in ARCserve ist wohl bekannt und es gibt auch seit anfang letzten Jahres einen Bugfix dafür (aber es gibt ja keine automatische Updatefunktion oder Benachrichtigungen über wichtige Updates bei ARCServe, nein, wäre ja zu einfach) aber der Fehler trat bei mir noch ein zweites Mal auf NACHDEM ich den offiziellen Patch gegen den Bug eingespielt habe.
Das ist für mich jetzt noch das zweite Problem bei der Sache: Ich kann nicht sicher sein, dass der ganze Mist nicht noch ein weiteres Mal passiert. Wer weiss ob die Kiste das noch ein drittes Mal überlebt. Nach dem ersten Mal war das Hauptverzeichnis nur 380 MB groß.
Aktuell bin ich deshalb ohne tägliches Backup, weil ich dem Programm einfach nicht mehr vertraue. Ich habe jetzt manuell eine Sicherung über's Netzwerk auf ein NAS gemacht aber das ist ja keine dauerhafte Lösung.

Für sachdienliche Hinweise wäre ich echt dankbar.


[br][blue]*PCDpan_fee: Verschoben aus "Windows NT/2000"*[/blue]
 
  • #2
Hi,

Du könntest mal mittels Knoppix versuchen die ganzen Dateien zu löschen. Dazu brauchst Du aber eine aktuellere Knoppix Version (5.x), da nur die zuverlässigen NTFS Write Support haben.

Und als nächstes würde ich mir ne andere Backupsoftware zulegen ;)

Gruß
Sven
 
  • #3
PCDSven schrieb:
Du könntest mal mittels Knoppix versuchen die ganzen Dateien zu löschen. Dazu brauchst Du aber eine aktuellere Knoppix Version (5.x), da nur die zuverlässigen NTFS Write Support haben.

Und als nächstes würde ich mir ne andere Backupsoftware zulegen ;)

Die Dateien bin ich ja letztenendes losgeworden, das ist nicht das Problem. Problem ist, dass der Verzeichniseintrag für das Hauptverzeichnis C:\ in der file allocation table immer noch eine Größe von 512 MB, verteilt auf 14.800 Fragmente kreuz und quer auf der Festplatte einnimmt.
Das Verzeichnis ist jetzt natürlich nach dem Löschen der Dateien wohl zu ca. 99.9% leer, dennoch hält Windows es von sich aus nicht für nötig das Verzeichnis wieder zu verkleinern.

Der Gedanke mit der anderen Backupsoftware ist mir zufällig auch schon gekommen. In dem Forumthread in einem englischsprachigen Forum wo ich überhaupt erst auf den Bug gestossen bin, da war einer der Betroffenen auch geringfügig ungehalten über diesen Bug. Kann ich gar nicht nachvollziehen! *husthust*
Das Problem ist das ich nicht über die Anschaffung von Software entscheiden kann und Backupprogramme die einen 2003er Server mit Exchange und SQL auf DLT sichern können, die gibt es leider nicht bei ALDI.
Ich habe jetzt hoffentlich den Grund gefunden warum der Patch nicht gegriffen hat. Ich werde es wohl darum wagen, die Tage ArcServe wieder von der Leine zu lassen. Drückt mir die Daumen dass es nicht nochmal knallt.

Vielleicht finde ich bis dahin ja auch noch ein brauchbares Tool zur Plattenbereinigung was Windows davon überzeugt, dass das Hauptverzeichnis jetzt gern wieder verkleinert werden darf.

Weiterhin: Bin für alle sachdienlichen Hinweise dankbar.
 
  • #4
duncan.blues schrieb:
Problem ist, dass der Verzeichniseintrag für das Hauptverzeichnis C:\ in der file allocation table immer noch eine Größe von 512 MB, verteilt auf 14.800 Fragmente kreuz und quer auf der Festplatte einnimmt.

Äh, Korrektur: 592 MB verteilt auf 140.550 (!)Fragmente
 
Thema:

Grotesk aufgeblähtes C: Hauptverzeichnis (Win 2003)

ANGEBOTE & SPONSOREN

Statistik des Forums

Themen
113.838
Beiträge
707.961
Mitglieder
51.491
Neuestes Mitglied
haraldmuc
Oben