Server mit dynamischen Datenträgern und Software-RAID1: Datenrettung möglich?

  • #1
M

Martin von Wittich

Guest
Hallo,

wie ich bestimmt schon mal erwähnt habe, bin ich Admin an unserer Schule für den Server der Bibliothek. Neben dem Bibliotheksserver hat die Schule noch einen weiteren (wesentlich wichtigeren) Server für die Verwaltung, einen Win2k-Server.
Mein Bruder ist heute mal wieder in der Schule gewesen (er hat damals den Bibliotheksserver eingerichtet und von Serveradministration mindestens soviel Ahnung wie ich; kommt aber nur noch selten in die Schule, weil er studiert), um eine neue Version seiner Software auf dem Verwaltungsserver zu installieren und hat dabei einige sehr, sehr erschreckende Entdeckungen machen müssen:

der Verwaltungs-Server hat zwei IBM-IC35L-Festplatten (wer Erfahrung mit IBM-Platten hat, bei dem werden jetzt schon die Alarmglocken schrillen :-\) mit Software-RAID1. Noch läuft das ganze, aber im Eventlog stehen bereits erste Fehlermeldungen und eine der Festplatten macht bereits unangenehme Geräusche.

An dieser Stelle war meine erste Frage an meinen Bruder, wie es mit Backups aussieht... und jetzt ratet, mal was ich dann hören musste :mad: :
das Bandlaufwerk für die Sicherungskopien ist wohl auch schon eine Weile länger defekt; jedes zweite Backup schlägt fehl. [An dieser Stelle wurde ich langsam wütend...]

Der Lehrer, der für die Administration der Verwaltung verantwortlich ist, ist sich der Gefahr anscheinend nicht ganz im Klaren; anstatt z. B. mir Bescheid zu sagen und mich um Hilfe zu bitten oder bei der Firma anzurufen (deren Vorgänger-Firma diesen Server so grottig zusammengestellet hat), die für die EDV der Verwaltung zuständig ist, hat er das ganze wohl einfach für sich behalten.
An dieser Stelle werde ich jetzt intervenieren, bevor es zu spät ist. Ich muss aber zuerst den Verantwortlichen (auf der einen Seite die Schulleitung, die mir und meinem Bruder vollständig vertraut; auf der anderen Seite aber die Verantwortlichen der Stadt Osnabrück, die uns nicht kennen) klar machen, wo die Nachteile und Gefahren liegen und unsere Alternative vorstellen (zuerst mal kommt da ein Hardware-RAID-Controller mit zwei SATA-Platten von Samsung rein).

Der ursprüngliche Sinn dieses Postings: ich ziehe in dem Worddokument, das ich zu diesem Thema schriebe, grade über die dynamischen Datenträger her und würde gerne wissen, ob es möglich wäre, bei einem toten System die Daten wiederherzustellen (z. B. per WinPE). Wenn nicht, wäre das ein weiteres Argument für meine Liste :) .
Zum anderen musste ich einfach mal meinen Frust über diese Idiotie loswerden... (gibt noch mehr Kritikpunkte: die C-Partition ist nur 4GB groß -- es sind noch 70MB frei... argh!) Es schüttelt mich einfach immernoch bei dem Gedanken, dass man so wichtige Daten IBM-Festplatten anvertraut, von denen eine im Begriff ist, sich zu verabschieden, und sich dann noch nicht mal auf Backups verlassen kann UND diese Probleme schlicht und einfach ignoriert. Sagt mal, was ihr davon haltet...

MfG Martin
 
  • #2
gleich nochwas:

wie erwähnt haben wir ja /zwei/ Windows-Server. Momentan sind die Netze physikalisch getrennt, nicht zuletzt, weil bis vor einer Weile Schülerclients im Bibnetz waren und die Stadt damit aus Sicherheitsgründen nicht einverstanden war (in dem Fall kann ich das nachvollziehen). Jetzt sind die Schülerclients raus; alles was diese noch von unserem Server bräuchten, wäre eine Seite, die unserer Server mit dem IIS hostet... doch dazu später mehr.

Ich werde der Verwaltung vorschlagen, dass wir die beiden Netze und auch beide ADs vereinen; damit wäre die Gefahr der Ausfälle wohl wesentlich verringert. Nun die Frage: wie bekomme ich die Computer und Benutzer inkl. deren Dateien aus meinem AD in das der Verwaltung? Ich denke, ich muss sie erst irgendwie exportieren, meinen Server runterstufen, die Daten in das Verwaltungs-AD importieren und meinen Server dann zum DC im Verwaltungsnetz machen, oder?

Und nochwas: repliziert wird ja nur der Katalog und die Daten im SYSVOL-Verzeichnis. Ist es möglich auch Daten (sowohl Benutzerprofile als auch normale Daten wie Dokumente etc.), die per Windows-Freigabe freigegeben werden, replizieren zu lassen? Optimal wäre es, wenn ein Ausfall einer der beiden Server für die Clients völlig transparent wäre. Hoffentlich ist das überhaupt in der Form möglich...

MfG Martin
 
  • #3
ich will ja nicht nerven, aber zumindest für die beiden Fragen aus meinem zweiten Post hätte ich schon gerne Vorschläge ;)

und nochwas: ;D
wie sichert man ein AD zuverlässig? Ich weiß, dass es beim SystemState mitgesichert wird. Aber wie kann man dieses SystemState im Notfall zurückspielen? Einfach mitten im Betrieb? Und nur auf dem ursprünglichen DC, oder auf jedem beliebigen bzw. auf einem frischen?
Und wenn man an einem intakten Server (einziger DC der Domäne) rumspielt und irgendwie crasht, kann man auf diesen dann einfach einfach ein komplettes Backup inkl. SystemState draufziehen und dann ist's wieder gut? Ich werde das mal an einem Testserver testen, aber im Moment hab ich keinen hier.

MfG Martin
 
  • #4
Martin schrieb:
ich will ja nicht nerven, aber zumindest für die beiden Fragen aus meinem zweiten Post hätte ich schon gerne Vorschläge ;)

und nochwas: ;D
wie sichert man ein AD zuverlässig? Ich weiß, dass es beim SystemState mitgesichert wird. Aber wie kann man dieses SystemState im Notfall zurückspielen? Einfach mitten im Betrieb? Und nur auf dem ursprünglichen DC, oder auf jedem beliebigen bzw. auf einem frischen?
Und wenn man an einem intakten Server (einziger DC der Domäne) rumspielt und irgendwie crasht, kann man auf diesen dann einfach einfach ein komplettes Backup inkl. SystemState draufziehen und dann ist's wieder gut? Ich werde das mal an einem Testserver testen, aber im Moment hab ich keinen hier.

MfG Martin

Datensicherung bei einem (Soft)RAID1 ist kein Problem, egal ob dynamisch oder ned (wobei Windows nur Fehlertoleranz auf dynamischen Datenträgern unterstützt)
Neue Platte rein, Windows macht (fast) alles andere...

Datensicherung via Windows Backupprogramm (billigste Lösung)
Bei der Datenrücksicherung fährst Du zuerst das Dateisystemmäßige Restore und danach den Restore des AD über die Startoption AD Wiederherstellung (authoritised Restore oder wie man das schreibt *gg)

Ansonsten Veritas Backup Excec mit IDR Funktion (komfortabler aber Scheissteuer)

Gruß
Sven
 
  • #5
RavensMetaller schrieb:
Datensicherung bei einem (Soft)RAID1 ist kein Problem, egal ob dynamisch oder ned (wobei Windows nur Fehlertoleranz auf dynamischen Datenträgern unterstützt)
Das bezog sich jetzt auch garnicht speziell auf dyn. Datenträger oder RAID1, sondern war nur einfache Neugier :)

RavensMetaller schrieb:
Datensicherung via Windows Backupprogramm (billigste Lösung)
Bei der Datenrücksicherung fährst Du zuerst das Dateisystemmäßige Restore und danach den Restore des AD über die Startoption AD Wiederherstellung (authoritised Restore oder wie man das schreibt *gg)
Also das komplette Backup draufziehen, neustarten, die AD-Wiederherstellung auswählen... und wo bekommt der dann die Daten her?

RavensMetaller schrieb:
Ansonsten Veritas Backup Excec mit IDR Funktion (komfortabler aber sch***teuer)
alles, was Geld kostet, kommt für uns sowieso nicht infrage, denn Geld ist eben das, was unsere Schule nicht hat :(
gibt bei uns auch erstmal wichtigeres, wo wir unser nichtvorhandenes Geld reinstecken. Einerseits in neue Festplatten für den Verwaltungsserver und dann brauchen wir superdringend neue Tastaturen für unseren PC-Raum. Die $#*!{$§-Telekom hat uns diesen T-Classroom geschenkt und uns einerseits schon damals total veraltete 233er angedreht und andererseits auch noch Tastaturen, deren Wert 1? nicht übersteigen kann...
Für Backups hab ich auf meinem Server ein ziemlich ausgeklügeltes Backup-System eingerichtet, dass mittels Scripts tägliche Backups und zweiwöchentliche Backups auf eine zweite Festplatte erstellt (obwohl das bei z. B. einem Brand natürlich auch nicht viel hilft... da werd ich nochmal dran schrauben.) Ich hatte sogar schonmal ein Programm entwickelt, dass Daten vollautomatisch auf einen angestöpselten USB-Stick sichert :)

MfG Martin
 
  • #6
RavensMetaller schrieb:
.....(authoritised Restore oder wie man das schreibt *gg).....
Performing an authoritative restore of an Windows 2000 Active Directory - so heisst der Artikel aus dem Microsoft Support-Gewusel-Archiv ,-)

Cheers,
Joshua
 
  • #7
Joshua schrieb:
RavensMetaller schrieb:
.....(authoritised Restore oder wie man das schreibt *gg).....
Performing an authoritative restore of an Windows 2000 Active Directory - so heisst der Artikel aus dem Microsoft Support-Gewusel-Archiv ,-)

Cheers,
Joshua
Hehe danke ;-)
 
  • #8
hi all,

wenn du mehr als einen DC hast, dann machst du ein unatho... backup.
der DC repliziert sich mit dem anderen.

ich versteh dein problem nicht mit dem festplatten. du hast einen spiegel. fällt eine aus, läuft die andere weiter. dass ist der sinn eines spiegels. du packst eine neue platte rein und win stellt die daten von selbst auf dem spiegel wieder her.

du kannst die benutzer mit csvde exportieren und dann im anderen AD importieren, die Dateien musst du allerdings kopieren und die berechtígungen auch wieder per hand setzen,

der GC wird nur repliziert, wenn ein weiterer DC in der Domäne auch GC ist. sonst nicht.

hab ich was vergessen?
 
  • #9
Hi Carsten,

im Moment sind all diese Fragen oben eher theoretischer Natur (was wäre, wenn...) und irgendwie hab ich mich jetzt auch nicht weiter drum gekümmert. Es waren ein paar Experten der Stadt da, die haben kurz am Server gelauscht und dann beschlossen: die Festplatten des betr. Servers müssen heile sein; ein Drive Fitness Test oder so etwas unglaublich aufwendiges wäre nicht nötig...
Ich habe dem Admin dann trotzdem mal eine CD mit dem DFT zukommen lassen, bis jetzt hat er mir allerdings noch nicht mitgeteilt, ober er den bereits hat durchlaufen lassen und wie das Ergebnis ausgefallen ist.

ich versteh dein problem nicht mit dem festplatten. du hast einen spiegel. fällt eine aus, läuft die andere weiter. dass ist der sinn eines spiegels. du packst eine neue platte rein und win stellt die daten von selbst auf dem spiegel wieder her.
Das Prinzip von diesem System ist mir schon klar. Das Problem ist aber, dass wir beim Ausfall der ersten Platte, die ja nun schon komische Geräusche gemacht hat, keine Ersatzplatte hätten (und ich sowieso keine IBM nachkaufen würde...) und das ich der zweiten nicht auf Dauer traue. Ich denke, das sinnvollste, was man jetzt machen kann und was wir hoffentlich beizeiten dann auch finanziert bekommen, ist ein oder zwei (für Mirroring RAID) Samsung SP1614 einzubauen und dann ist das Problem gelöst.

MfG Martin
 
Thema:

Server mit dynamischen Datenträgern und Software-RAID1: Datenrettung möglich?

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