2. Du brennst Dir eine CD nach nachfolgendem Muster:
Mainboard-Austausch unter Windows ME (Recovery-Version)
Aus Kostengründen (Ersparnis für den Hersteller bis zu 100DM) liefern die PC-Hersteller ihre Systeme nur noch mit einem auf der Festplatte vorinstallierten Windows aus. Meistens gibt es dazu noch eine sogenannte Recovery-CD, die eine Neuinstallation des Betriebssystems nur unter bestimmten Voraussetzungen - meist bei unveränderter Hauptplatine - zuläßt.
In der Regel wird bei der Windows-Installation per Recovery-CD ein im BIOS hinterlegter Herstellercode (z.B. MS-6318 MEDION - fiktives Beispiel) abgefragt. Stimmt diese Kennung im BIOS nicht mit den auf der Recovery-CD abgelegten Informationen überein, so bricht das Setup mit einer Fehlermeldung ab. Auch ein BIOS-Update, das mit einer BIOS-Datei, die vom Hauptplatinenhersteller und nicht vom PC-Hersteller stammt, durchgeführt wird, kann dazu führen, daß eine Neuinstallation scheitert, da die Herstellerkennung überschrieben wurde.
Auch wenn Sie die Hauptplatine austauschen oder ein BIOS-Update durchführen, Ihre Windows-Lizenz wird dadurch nicht ungültig. Microsoft verweist Sie in einem solchen Fall an den PC-Hersteller, aber was dabei herauskommt, das können Sie sich an fünf Fingern abzählen.
Um dennoch das Betriebssystem installieren zu können, bedarf es daher einiger Vorbereitungen. Hierzu benötigen Sie ein zweites Laufwerk, auf dem Sie etwa 200 MB ablegen können. Eine zweite Partition auf Ihrer Festplatte reicht, zu empfehlen ist allerdings ein CD-Brenner.
Das WinME-Setup legt bei der Installation einen kompletten Satz der Installationsdateien im Verzeichnis C:\WINDOWS\OPTIONS\CABS oder C:\WINDOWS\OPTIONS\INSTALL ab. Nach Aussage von Microsoft kann man mit diesen Dateien Windows unabhängig von der eingesetzten Hardware neu installieren. (Stimmt ausnahmsweise ;-) ) Es gilt also, diese Installationsdateien zu sichern und anzupassen. Sollten diese Verzeichnisse nicht existieren, dann hat Ihr PC-Hersteller diese Dateien entfernt. In diesem Fall sollten Sie Windows von der Recovery-CD aus neu installieren, bevor Sie Änderungen an der Hardware - sprich: Austausch der Hauptplatine oder BIOS-Update vornehmen.
Zur Erstellung Ihrer Windows-Sicherheitskopie gehen Sie wie folgt vor:
Sichern Sie zunächst alle wichtigen Daten, idealerweise auf externe Datenträger
Erstellen Sie eine (oder besser zwei) Startdisketten
Erstellen Sie ein Verzeichnis auf Ihrer Festplatte, am besten auf einer anderen Partition.
Kopieren Sie den Inhalt des Verzeichnisses C:\WINDOWS\OPTIONS\INSTALL bzw. C:\WINDOWS\OPTIONS\CABS in das zuvor erstellte Verzeichnis
Je nach PC-Hersteller existieren dort die Dateien OEM_SET.INF sowie MSBATCH.INF und eine MSBATCH.XP* (Der * steht für ein beliebiges Zeichen). Diese Dateien sollten Sie löschen oder durch Umbenennen (z.B. als letztes Zeichen einen Unterstrich _ einsetzen) unbrauchbar machen.
Darüber hinaus kann es notwendig sein, das Installationsprogramm SETUP.EXE zu ersetzen: Die Original-Datei hat eine Größe von 5.712 Bytes und trägt die Versionsnummer 4.90.3000. Manche Hersteller integrieren eine eigene SETUP.EXE, deren Größe in der Regel davon abweicht. Die Original-Microsoft-Datei ist dann meist als _SETUP.EXE abgelegt.
In diesem Fall muß die SETUP.EXE des Herstellers gelöscht (oder umbenannt) werden, anschließend die _SETUP.EXE in SETUP.EXE.
Diese modifizierten Installationsdateien können Sie nun auf CD brennen (am besten als bootfähige CD mit Hilfe der Startdiskette - weitere Informationen entnehmen Sie der Dokumentation Ihrer Brennsoftware) oder auf ein zweites Laufwerk speichern. Es empfiehlt sich, hierfür einen separaten Ordner (z.B. Win9x) anzulegen.
Starten Sie nun den Rechner mittels Ihrer Startdiskette neu und formatieren Sie Ihr Laufwerk C:. Dies ist beim Einsatz einer anderen Hauptplatine wichtig, da die komplette Hardware neu konfiguriert wird. Alles andere hat keinen Sinn, da das System sich sonst instabil verhalten kann.
Installieren Sie nun Ihre neue Hauptplatine nach den Angaben des Herstellers
Nun können Sie Windows von Ihrer Sicherheitskopie neu installieren. Tip: verwenden Sie die Option Benutzerdefiniert.
MfG maneich