Das Thema ist ja nun schon ETWAS älter, trotzdem werde ich auch noch meinen Senf dazu geben.:wink:
Vielleicht hilft es ja noch jemandem....
Die Kapazität eines Diskettenlaufwerks ist schon per HARDWARE festgelegt.
So ein Diskettenlaufwerk besitzt mehrere kleine Stifte, die vorn an der Kante liegen.
Man kann diese Stifte sehen, wenn man die Verschlußklappe anhebt.:idea:
Diese Stifte sind kleine Mikrotaster, die unterschiedliche Pins auf Masse legen.
WPT (Write Protect) liegt auf Pin 28,
REDWC (Density Select) auf Pin 2 unterscheidet zwischen Single Density (720kB) und Double-Densyty (1.44MB),
und auf Pin 4 liegt ein weiterer REDWC für die 2.88MB-Erkennung, ist bei reinen 1.44MB-Laufwerken N.C. (No Common).
Diese Pins werden nur während der Aktivität des Laufwerks auf Masse gelegt.
So werden auch Laufwerke unterschiedlicher Kapazität auf gleicher Datenleitung erkannt, die ja die gleichen Leitungen benutzen, und es läuft ja immer nur ein Laufwerk.
Diese Mikrotaster werden durch die eingelegte Diskette betätigt, sofern die Diskette an der Stelle kein Indexloch hat.
Ist an der Stelle ein Indexloch, bleibt der Taster unbetätigt.
Ein (wohl jedem bekanntes) Indexloch besteht aus einem Schieber, mit dem man die Diskette gegen unbeabsichtigtes Überschreiben sichern kann.
Der dafür zuständige Mikrotaster befindet sich im Diskettenlaufwerk vorne links.
Daneben, NICHT dahinter ist ein weiterer Taster, der generell eine eingelegte Diskette erkennt und das Laufwerk startet.
Dieser Taster befindet sich zum Teil auch an anderer Stelle im LW-Schacht, je nach Hersteller.
Auf der rechten Seite befinden sich, je nach Laufwerkshardware und Kapazität weitere Mikrotaster.
Reine 720kB-Laufwerke haben an der Stelle keinen Taster mehr,
1.44MB-Laufwerke haben 1 Taster, 2.88MB-Laufwerke beitzen 2 Taster hintereinander.
Einmal ins Laufwerk geguckt, und man kann erkennen, was für ein Diskettenlaufwerk man hat.
Die Taster legen unterschiedliche Pins auf Masse, über das 34-polige Datenkabel erkennt der Controller somit die Kapazität der Diskette.
Diese Taster werden nun durch die Disketten betätigt, je nach Kapazität und somit der Anordnung der Indexlöcher der Diskette.
Eine 720kB-Diskette hat außer dem Schreibschutz-Schieber links kein weiteres Indexloch.
Eine 1.44MB-Diskette hat ein weiteres Indexloch auf der rechten Seite.
Eine 2.88MB-Diskette hat zwei weitere Indexlöcher auf der rechten Seite.
Besonders clevere User mögen nun denken, man könne einfach weitere Indexlöcher in die Diskette bohren.:lol:
Doch davon muß ich dringendst abraten.:shock:
Die magnetempfindliche Beschichtung ist für derartige Tuningversuche nicht ausgelegt und die Datensicherheit läßt extrem nach.
Einige 720kB-Disketten lassen sich manchmal noch mit Risiko für die Datensicherheit auf 1.44MB aufbohren, 1.44MB-Disketten lassen sich aber nicht auf 2.88MB erweitern.
2,.88MB-Disketten haben eine viel feinere Beschichtung, wodurch sie enger beschrieben werden können.
Alle Disketten sind aber abwärts-formatierbar, unabhängig vom Indexloch.
Man kann auch aus einer 2.88er eine 720er machen, indem man mit Format die Kapazität ändert oder die Indexlöcher mit Klebeband abdeckt...:toll:
Auch VGA-Copy (Freeware) ermöglicht die Formatierung mit zum Teil recht exotischen Formaten und bietet noch ein paar weitere Tools.:rtfm:
Die Disketten LS120 /LS240 besitzen die gleichen Indexlöcher, jedoch entgegengesetzt angeordnet.
Der Schreibschutz ist hier rechts, Die Format-Indexlöcher befinden sich links.
Bei Diskettenlaufwerken gibt es mit dieser Anordnung eine unlogische Abfrage, dieses Ereignis wird vom LS120 /LS240 dazu verwendet, zwischen normalen Disketten und Superdisks zu unterscheiden.
Die Diskette LS120 hat links ein Loch, LS240 hat links 2 Löcher.
Das war's dann mal von mir, mit meinem ersten Beitrag im Forum:smoking: